Gebietswanderweg Zittauer Gebirge - Rotstein - Zoblitz  

 

Kurort Jonsdorf - Großschönau - Hainewalde - Weißer Stein/ Karasekhöhle - Sprungschanze - Spitzkunnersdorf - Hofeberg - Oderwitzer Spitzberg - Oberoderwitz - Birkmühle - Herrnhut - Rotstein - Zoblitz

 

Unser Gebietswanderweg erreicht nahe der Lindebergkreuzung Spitzkunnersdorfer Flur. Vorbei geht es gemeinsam mit anderen Wanderwegemarken am Weißen Stein/Karasekhöhle. Das helle  Felsgebilde des Weißen Steines ist Teil eines langen Quarzganges, der bis nach Schluckenau (Nordböhmen) führt. Da das Gestein eine unterschiedliche Härte aufweist oder auch tektonisch bedingt, entstehen bei Verwitterung Felstrümmer und mitunter auch Höhlungen, die später einstürzen. Man spricht hier auch von der Karasekhöhle. Denn die Legende will es, dass die berüchtigte Räuberbande um Karasek hier einen Treffpunkt hatte und sogar einen Schatz vergrub. Das müsste dann im Jahre 1800 oder kurz zuvor gewesen sein.

  

                                

 

 Bei der Orientierungstafel biegen wir rechts ab und an der bald folgenden Wegetrennung vom "gelben Strich" nochmals rechts. Der Forstenberg wird nun südlich umrundet. Ein Abstecher zum Gipfel ist ausgeschildert (Infotafel und Gipfelbuch findet man dort). 457 m werden erreicht, wobei die Klippen mauerartig angeordnet sind und einen Grat bilden. Das Ergussgestein durchdrang im Tertiär vor 28 Mio. Jahren als gangartige Lavamasse den etwas älteren und sehr harten Basalt: es ist der graue Phonolith, ein vulkanisches Gestein. Zurück auf unserer Runde, ergeben sich nun sehr reizvolle Aussichten. Zum Beispiel am Isergebirgsblick (Tafelfichte, 1124 m) oder am Landeskronenblick. Auf den Ruhebänken kann man dabei rasten und die landschaftliche Schönheit so richtig genießen. Die Sprungschanze wird passiert. Hier ist ein kleine Schmuckstück entstanden. Das Skispringen hat in Spitzkunnersdorf eine lange Tradition (an dieser Stelle seit 1958). 2011 wurde der Schanzenauslauf neu gestaltet.

Unser grüner Strich geht am Waldrand weiter und trifft schließlich wieder auf den gelben Strich. Beide führen ins Tal und überqueren die Hauptstraße. Dabei fällt uns ein Wanderschild aus Holz auf, das volkstümlich gestaltet ist. 1938 begann Richard Ellger Schilder auf diese Art anzufertigen. Wir finden mehrere davon im Ort. Bald erreichen wir die Dorfstraße.

 

                                                                      

                                                    Max Langer, Großer Stein   (Dank an Deutsches Damast- und Frottiermuseum Großschönau, Inventarnummer 1981-2786,  Foto Heiko Pavlik)

 

Überall stehen schmucke Umgebindehäuser. Vor dem Friseurgeschäft verlässt uns der gelbe Strich nun endgültig. Am Spitzkunnersdorfer Wasser entlang geht es jetzt talabwärts. Schön ist die Ortsanlage als Waldhufendorf zu erkennen, wobei die Hufen bei der Ortsgründung (urk. 1347) vom Bach aus fächerartig zu beiden Seiten des Baches abgesteckt und vergeben worden sind. Parallele Streifen mit Garten, Haus, Wiese, Feld und Wald ziehen sich hier im langgezogenem Bogen nach oben. Rechts grüßt die Barockkirche (Beschreibung bei Victoriaweg). Ein Abstecher lohnt sich auf alle Fälle, da sie auch täglich geöffnet ist. Wir kommen weiter an schönen Umgebindehäusern vorbei und nach der Bachüberquerung beim alten Gemeindehaus. Nun biegen wir in den Pappelweg ein und verlassen ihn bald wieder, indem wir links zum Hofeberg aufsteigen.

                                

                                                                     

 

Der Name sagt uns, dass die Flächen einst zum Hof, dem Rittergut, gehörten, das sich rechts unten befand. Dessen Fluren lagen zu beiden Seiten des Niederdorfes und verfügten über reichlich 100 ha guten Getreideboden. Auch Wald am Forstenberg und das Vorwerk im Wiesenthal gehörten neben dem Hofeberg zum Rittergut. 1663 war der Besitz an die Hainewalder Grundherrschaft übergegangen. Erst 1927 kaufte die Gemeinde Spitzkunnersdorf das Rittergut zurück (Gedenkstein). Oben am Waldrand, auf der Singeweise, findet jedes Jahr ein Pfingstsingen statt.

 

                                                                            

 

Der Weg verläuft leicht ansteigend gerade aus weiter mit teils schönen Ausblicken nach Süden und Westen.

 

     

                  Blick zum Hofberg rechts, Mitte: Oderwitzer Spitzberg

An der Bank biegen wir rechts ein in Richtung Gipfelregion. Wenn wir den Wald wieder verlassen, gehen wir ein Stück auf der S 125 weiter nach rechts. Bald verlassen wir diese wieder nach links. Der Wegweiser gibt uns die Richtung zum Oderwitzer Spitzberg an (schmale Betonstraße). Direkt hinter der Hecke steigen wir bergan. Dabei genießen wir die schöne Aussicht zum Kottmar. Im Wald oder das was nach den Stürmen und Trockenperioden von 2018/19 davon übrig geblieben ist (alle Fichten sind verschwunden), treffen wir bald auf den gelben Strich als Markierungszeichen. Dieser kommt von Leutersdorf über die Sorge herauf. Bald, nach kurzem steilem Anstieg, erreichen wir den Gipfel. Das Gasthaus lädt seit 1891 zur Einkehr ein. Im Hausflur fällt uns der schöne Intarsienschnitt auf: Karasek vor der Kreibichschenke. 510 m Höhe erreichen wir, wenn wir noch die Kuppe aus Phonolith besteigen. Dabei kommt man an der Nagelschen Säule vorbei. Diese besteht aus Granit und wurde 1862 hier aufgestellt, um die Landesvermessung in Sachsen genau vornehmen zu können (158 Messpunkte, Dreiecksberechnung als Grundlage). Kletterfreunde sind am Gipfel schon lange aktiv. Allerdings Vorsicht! Es besteht Absturzgefahr. Die Aussicht vom Oderwitzer Spitzberg gehört zum Schönsten, was wir in der Oberlausitz zu bieten haben (Siehe auch Gelber Strich: Folge-Oderweitzer Spitzberg/Seifhennersdorf-Hirschfelde).

 

 

 

 

                                                   

                                                                                                                                                                                                          Barfuß Verlag GmbH

Streckenlänge Lindebergkreuzung - Oderwitzer Spitzberg: 7,5 km

Wegewart in Spitzkunnersdorf: Siegfried Gröllich

Text und Fotos: Dietmar Eichhorn

aktualisiert: 5/ 2024

 

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