Wandern um "den Forsten"

 

                                                           

 

 

                                                  Barfuß Verlag GmbH

 

Ein landschaftlicher Glanzpunkt ist dieser Rundweg in Spitzkunnersdorf wahrlich. Wir wollen also den Forstenberg umrunden, wobei wir den „Forsten“ südlich oder nördlich umgehen können, aber natürlich die Möglichkeit haben, einen Abstecher zum Gipfel zu machen. Die Wanderung beginnen wir zum Beispiel am kleinen Parkplatz neben der S 135 unweit des Weißen Steines bzw. der Karasekhöhle. Am Hauptwegweiser neben der Orientierungstafel ist die Forstenbergrunde ausgeschildert.

 

                                                                             

                                       Sie hat die beiden Markierungen gelber und grüner Strich, denen wir folgen. Nach wenigen Metern trennen sie sich.    

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Links folgen wir zunächst dem gelben Strich, der zum Schwarzen Stein führt. Dies ist neben dem Weißen Stein eine weitere geologische Besonderheit und gehört zum Komplex des Forstenberges.

                                                                                                      

                                                                                                   

 

Hier an dessen Westseite zeigen sich die dunklen Phonolithklippen (Klingstein), die in südlicher Richtung einfallen. Sie entstanden im Tertiär vor ca. 28 Mio. Jahren durch Erstarren des Lavastromes, der gangartig nach oben drang und beim Abkühlen diese typischen Platten ausbildete. Die Flanken des Felsens sind mit Gesteinstrümmern übersät. Bald tritt der Weg aus dem Wald heraus, um sich jetzt am Waldrand um den halben Forstenberg zu winden. Dabei gibt es besonders schöne Aussichten zu bewundern.

 

                                                                          

 

Da wäre im Westen zunächst das Wahrzeichen von Spitzkunnersdorf zu bewundern: der Große Stein (371 m) mit dem Goethekopf. Der markante Berg mit der Doppelspitze ist seit 1823 im Ortssiegel festgehalten. Bald verrät uns ein Hinweisschild, dass wir am Kottmarblick (Sitzbank) angelangt sind. Im Norden liegt dieser bekannte Berg der Oberlausitz (583 m hoch), 9 km entfernt. An dessen Südhang entspringt die Spree.

Unter uns erstreckt sich langgezogen sehr schön der Ort, der als Waldhufendorf  angelegt wurde wie die meisten Dörfer der südlichen Oberlausitz. Auch hier gab es seit dem 19. Jahrhundert mehrere Industriebetriebe, meist textiler Art. Den Umbruch von 1990 hat nur einer  überlebt. Die sehenswerte barocke Kirche ist täglich geöffnet.

Am Nordrand des Forstenberges trifft der gelbe Strich wieder auf den grünen Strich, dem wir nun folgen. Bald gelangen wir zum Landeskronenblick mit einer weiteren Ruhebank. Dieser Berg ist ja als Görlitzer Hausberg bekannt und nur bei guter Sicht auszumachen. Es handelt sich um eine Basaltkuppe mit 419 m Höhe. Hier gab es das erste Berggasthaus in der Oberlausitz (1787). Bald kam ein kleiner Aussichtsturm hinzu. Die Stadtnähe förderte diese frühe touristische Erschließung. Ist doch Görlitz zwar nicht die Hauptstadt der Oberlausitz, so aber doch deren größte Stadt.

 

                                                                         

 

Nach einer kurzen Rast geht es weiter am Waldrand des Forstenberges bis wir zur Sprungschanze kommen. Hier ist in den letzten Jahren mit dieser Anlage ein kleines Schmuckstück entstanden. Die Sportler springen im Sommer auf Matten. Die Abteilung Wintersport des TSV 1861 Spitzkunnersdorf existiert seit 1954. Es gibt die Sportarten Skilanglauf, Skispringen und Nordische Kombination. Mehr erfährt man auf der  Internetseite des TSV Spitzkunnersdorf 1861. An der Schanzenanlage sind schöne Sitzgruppen angelegt, die den Wanderer zur Rast einladen. Im unteren Teil ist dies am „Jeschkenblick“ und am oberen Teil am „Scheibenbergblick“ möglich. Die schönen hölzernen Schilder hier stammen  vom Holzgraveur Sven Runge.

Unser Weg umrundet nun den Schanzenauslauf und es geht am Waldrand weiter nach Südwesten. Bald ist die nächste Bank erreicht und wir befinden uns am Isergebirgsblick, denn das Isergebirge ist hier sehr eindrucksvoll am östlichen Horizont zu sehen. Dabei fällt uns die Tafelfichte mit ihren 1124 m Höhe am linken Gebirgsrand besonders auf. Sie ist 42 km entfernt und verdeckt das Heufuder in Polen bei Bad Flinsberg, welches genau dahinter liegt.

Dieses Gebirge im Grenzraum zwischen Polen und der Tschechischen  Republik gehört zum Sudetenzug und ist überwiegend aus alten kristallinen Gesteinen aufgebaut. Dabei ist dieser Gebirgszug einbezogen in eine Kette von Bruchschollenhebungen aus dem Paläogen/Oligozän (Tertiär). Sie verläuft vom Fichtelgebirge im Westen über das Erzgebirge, unser Oberlausitzer Bergland, über das Isergebirge, das Riesengebirge bis in das Altvatergebirge  im Osten.

 

                                                                        

 

Bald gelangen wir wieder in den Wald hinein wo uns ein Wegweiser auf den 457 m hohen Gipfel des Forstenberges aufmerksam macht. Dieser Abstecher ist durchaus lohnend, wenn auch keine Bergaussicht besteht. Unser Berg besteht aus dem dunklen Phonolithgestein. Die Klippen bilden mauerartig angeordnet einen Grat. Im Tertiär durchdrang vor ca. 28 Mio. Jahren eine gangartige heiße Magmamasse den älteren und sehr harten Basalt, der ebenfalls ein Ergussgestein ist und kam als zäher Lavastrom im oberen Teil zur Abkühlung und Erstarrung. Ein Gipfelbuch ist hier oben seit 2009 versteckt.

Unten am grünen Strich setzen wir unsere Rundwanderung fort und gelangen bald wieder zum Wegweiser. Mit dem Erreichen der  gelben Strichmarkierung schließt sich unsere Runde.

 

Strecke: 2 km

Text und Fotos: Dietmar Eichhorn, Gästeführer

Wegewart: Siegfried Gröllich

aktualisiert: 2/ 2023

 

 

 

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