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                                                 Barfuß Verlag GmbH

 

Dieser Fernwanderweg (auch Lausitzer Schlange genannt) schlängelt sich quer durch Ostsachsen: von der Dresdner Heide über das Radeberger Land, die Sächsische Schweiz, das Lausitzer Bergland, das Zittauer Gebirge, die Königshainer Berge, die Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft bis zum Senftenberger See.

 

                         

 

Er kommt von Großschönau und dem Forsthaus an der S 135 (Gasthaus bietet Mittagstisch von Mo.-Fr.) zum Sattel nördlich des Lindeberges (mehrere Wanderschilder, Wegetrennung) und verläuft dann vorbei am Weißen Stein, der Karasekhöhle. Hier hatte der Legende nach die Räuberbande um Karasek einen Treffpunkt. Auch ein Schatz soll vergraben sein. Am großen Wegweiser vorbei geht es geradeaus gemeinsam mit dem blauen Strich (Fernwanderweg Zittau-Wernigerode) und dem roten Punkt bis zur Waldecke, danach allein weiter über die S 135.

 

                                                                              

 

Der Wanderweg  lässt sich auch gut mit einem Abstecher zum Warnsdorfer Spitzberg (Špičak 544 m) kombinieren, den man früher auch Sattler nannte. Dazu parkt man unweit vom Weißen Stein/Karasekhöhle  an der S 135 und folgt dem roten Strich nach NW (gemeinsamer Verlauf mit dem blauen Strich und dem roten Punkt). Am Wegweiser überquert man dann die S 135, nachdem wir die beiden anderen Farbmarkierungen verlassen haben. Der Weg steigt jetzt an nach Westen. Rechts bleibt der Kiesberg liegen. Nach Durchqueren eines Wäldchens strebt der Höhenweg dann nach einem Rechts-Links-Knick die Ecke der Staatsgrenze zu. Um zum Warnsdorfer Spitzberg / Špičak zu gelangen, geht man bei Erreichen der Grenze  250 Meter weiter links  nach Süden. An der Waldecke verlässt man  sie dann  nach rechts (das ist heutzutage kein Problem mehr, den Ausweis sollte man aber dabei haben), um dann weiter bergan immer am Waldrand  entlang zu laufen. Kurz vor der höchsten Stelle geht ein unmarkierter Pfad in den Wald hinein, der  nach einer Weile auf die gelbe Dreiecksmarkierung einmündet, die zum Gipfel führt. Was wir vorfinden sind die ruinenartigen Mauerreste der Bergbaude. Auch hier haben wir es mit tertiärem Phonolith zu tun. Die Aussicht besteht fast nur noch nach Westen, ist aber lohnend.

 

                                                        

 

Dabei hatte es schon 1898 auf dem Gipfel ein Gasthaus mit großer Sonnenterrasse und Aussichtsturm  gegeben. 1905 brannte alles nieder. Ein sofortiger Wiederaufbau erfolgte zwar, aber 1915 ging auch dieses Nachfolgeobjekt in Flammen auf. Ab 1930 gab es dann den dritten Bau durch den Gastwirt Josef Grünwald. In den 50er Jahren verfiel die Baude.

Zurückgekehrt auf unseren roten Strich geht es weiter auf dem Höhenweg, der hier ein sehr schöner Panoramaweg mit tollen Aussichten zum Beispiel zum Kottmar hinüber ist. Hier, unweit des Steinberges, sind wir auf 476 m und erreichen Seifhennerdorfer Flur. Nach Seifhennersdorf geht es parallel zur Grenze auf dem Höhenweg an Hecken entlang. Rechts bleibt der Richterberg liegen und wir gehen durch das ehemalige Bergbaugebiet. Dabei grüßen Wolfsberg und Rauchberg im Westen (beide CZ).

Von 1837  bis 1856  wurden hier Braunkohle und von 1951-57 Ölschiefer, beides im Tiefbau, abgebaut. Ölschiefer wurde als Polier- und Schleifmittel  in der Industrie (zum Beispiel auch für Edelmetalle) eingesetzt, deshalb sagte man  auch „Polierschiefer“. Dazu musste er gebrannt werden bei etwa 1000 °C. Das geschah in der Ziegelei Ebendörfel bei Bautzen, die das Produkt dann Polisit nannte und in 4 Varianten anbot. Das Sediment entstand im Tertiär oder Paläogen/Oligozän aus Gehäusen von Kieselalgen (Diatomeen), Faulschlamm und organischen Resten. Die mit Gebüschen bewachsenen kleinen Halden und die Fundamentreste der Grubengebäude in diesem Gebiet sind Zeugen des Bergbaus. Man findet dort Fossilien aus dem Tertiär/Oligozän, zum Beispiel Abdrücke von Blättern und Insekten, Fischen oder gar von einem Frosch.

Links haben  wir lange den Burgsberg im Blick (476 m, Phonolith), über den die Staatsgrenze führt. Hier gibt es seit 1904 einen von Mitgliedern des Gebirgsvereins für das nördlichste Böhmen nach den Plänen des Architekten Möller errichteten Aussichtsturm von 29 m Höhe. Das Restaurant wird zur Zeit modernisiert. Es war bis ca. 1990 sehr beliebt. Den Aussichtsturm von 29m Höhe  kann man besteigen. Zu seiner Rettung wurde 2000 der Stiftungsfonds Hrádek-Burgsberg gegründet. 2003 wurde er wieder eröffnet und bietet den Besuchern eine herrliche Rundumaussicht auf die Städte Warnsdorf (Varnsdorf) und Seifhennersdorf mit dem Lausitzer Gebirge im Hintergrund.

 

                                                          

 

Siehe auch Artikel Auf "Goethes Spuren“ zum Warnsdorfer Spitzberg  Gemeindeblatt Leutersdorf 3/2010 S.1, 5-6

 

Streckenlänge Lindebergkreuzung-Bergbaugebiet südwestl. vom Richterberg: 5 km + 1,3 km mit Abstecher

Wegewart in Spitzkunnersdorf: Siegfried Gröllich

Text und Fotos: Dietmar Eichhorn, Gästeführer

aktualisiert: 1/2023